St. Rochus Kirche Lüllingen

1510 wird eine Kapellento Luelyngu in einer alten Steuerliste erwähnt. Sie soll am Jülicherweg gestanden haben. Ein Sandstein über der Eingangstür der Lüllinger Kapelle zeigt die Jahreszahl 1747. Die Kapelle wurde erbaut mit einem Tonnengewölbe, Satteldach und einem kleinen Turm. Im kleinen Glockenturm hängt eine kleine Glocke aus dem Jahre 1664, also 83 Jahre älter als die Kapelle. Ob die Glocke schon in der Kapelle am Jülicherweg geläutet hat? Der Kirchenbau hatte bis 1921 eine Länge von 10m und eine Breite von 6,40 m. Für die Lüllinger wurde die Kapelle zu klein. Es ist anzumerken, dass in der 400 Seelen-Gemeinde von Lüllingen erst seit 1919 regelmäßig ein Sonntagsgottesdienst gefeiert wurde. Der Kirchenbauverein entschloss sich 1921 zu einer Vergrößerung der Kapelle. Ein Querhaus, der Chorraum und die Sakristei, von 6,30x 11,50m wurden angebaut. Ein zweiflügeliger Holzaltar stand bis 1959 an der Chorwand. Im linken Querhaus steht die große Rochusfigur. Diese Holzfigur wurde zwischen 1680 und 1720 gefertigt. Aus Anlass der Primiz von Martin Luyven spendete das Haus Luyven 1936 eine Kirchenturmuhr. 1926 wurde ein Geistlicher, für die von der St. Nikolaus Walbeck, abgetrennte Vikarie nach Lüllingen berufen. Erster Vikar war Josef Peter von 1926-1958. Erster und einziger Pfarrer Pater Peter Küppers von 1963-1988 (25 Jahre). Die St. Rochus-Kapelle in Lüllingen wurde als Vikarie von der Pfarrgemeinde Walbeck bis 1956 verwaltet. Von 1956-2007 war St. Rochus Lüllingen eine selbstständige Rektoratsgemeinde mit eigener Vermögensverwaltung.

Es folgte am 26.08.2007 die große Fusion mit acht Gemeinden der Stadt Geldern, zu der großen Pfarrgemeinde St. Maria-Magdalena Geldern, mit 21500 Seelen. Die Orgelbühne wurde 1958 um 1,50m vergrößert, 1959-1960 war die Zeit in der in allen Kirchen vieles verändert wurde. In St. Rochus stand bis 2009 eine provisorische Altar- und Choreinrichtung aus Sperrholz. Die Chorraumwand schmückt ein halbrunder Schriftzug „Wir beten an dich wahres Engelsbrot“. Die Lüllinger Kirche und dieser Schriftzug besonders stehen unter Denkmalschutz. Eine neue Choreinrichtung mit dem Altar in heller Eiche und dem Tonnengewölbe angepassten Mobiliar, Ist am 1. Advent 2009 vom Weihbischof Heinrich Janßen eingeweiht worden. Zu der Reliquie vom hl. St. Rochus, legte er bei der Weihe eine neue Reliquie vom seligen Kardinal Clemens August Graf von Galen mit in den Altartisch. Die Kosten des neuen Altares und der Choreinrichtung sind durch Erlöse aus mehreren Pfarrfesten und aus Spenden der Lüllinger aufgebracht worden. Im Jahre 2001 Ist eine große Renovierung und Instandhaltungsmaßnahme in und an unserer Kirche vorgenommen worden. Der kleine Glockenturm wurde komplett erneuert, die linke Dachseite mit neuen Dachziegeln eingedeckt, das ganze Dach neu isoliert. Eine neue Heizung wurde eingebaut. Es folgte die Chorraumbeleuchtung und der lnnenanstrich. Auch die Außenanlage, mit Rasen, kleinen Hecken und Gehölzen wurde erneuert.

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